Freitag, 24. Februar 2012

Nein, er hat kein Wanderwetter!

Management-Summary: Wie das Fernsehen lebt auch das Bloggen von Wiederholungen: Dieser Blogeintrag ist nämlich eine Wiederholung des vorletzten Eintrags „Deep Patagonia“ mit den nicht beobachteten Gletscherabbrüchen und dem letzten Blogeintrag „Hät er Wanderwetter?“ Und er gibt auch gleich die Antwort: „Nein, er hat kein Wanderwetter!“ – aber eben, wir wandern und zelten trotzdem.

C: Nach 3 Stunden Fahrt auf der Ruta 40 durch monotone Pampa (zum Glück müssen wir die nicht abstrampeln) von der wir 2:58h schlafend verbracht haben, schleppen wir dann in El Calfate unser Material doch noch durch den halben Ort. In einem Velogeschäft kaufen wir dann zwei Bikekartons und schrauben unsere Bikes auseinander. Corsin’s Bike passt aber nicht ganz rein – also wieder zurück und Bikekarton austauschen. Der neue ist dann aber aus einiges weniger robustem Karton, was sich noch im Klebeband-Verbrauch niederschlagen wird… Corsin kauft sich noch einen 400seitigen Bestseller in spanischer Sprache mit dem Vorsatz diesen bis Ende Ferien durchzuackern um dann mit gutem Gewissen „Spanisch: Grundkenntnisse“ ins CV schreiben zu dürfen.

 El Calafate besuchen wir mit einem Blitz-Tour Arrangement – so richtig touristisch und daher auch so richtig bequem: 2 Nächte und die „Alternativ-Tour“ zum Perito Moreno gleich in einem Packet gebucht und dann weiter. Die Bus-Tour führt uns via Estancia Anita  (ein Spielfilm über die Arbeiteraufstände in Chile wurde hier gedreht) - wie es jede Bustour macht - zu einem Vertrags-Restaurant. Der Wirt stürzt sich gleich in seine Touristenunterhalter-Rolle und die Tiere spulen ihr wie einstudiertes Showprogramm ab: Der Hausfuchs  - ja sie halten einen Fuchs wie eine Katze – spaziert wie selbstverständlich durchs Haus, die Baby-Alpakas kommen auf die Terrasse um sich vom Wirt mit dem Shoppen füttern zu lassen, die Schafe tauchen auf und zeigen ihre verspielten kleinen Jungen und Mutter-Lama trottet durch die Hintertür ins Restaurant und zwischen den Tischen durch bis es von der Wirtin rausgejagt wird.

Auf der Weiterfahrt wimmelt es nur so von Tieren entlang der Strasse und auch der Fahrer und der Guide sind ein gut eingespieltes Team: der eine weiss zu allem, das auftaucht eine kleine Geschichte zu erzählen – wirklich spannend – und der andere verlangsamt immer wieder und macht ersteren auf Tiere entlang der Strasse aufmerksam: Füchse, Hasen, Bussarde, Kühe, Schafe, Lamas usw. Auch die Calafate-Beere wird uns gezeigt, wer von dieser esse, komme nach Patagonien zurück, heisse es…haben wir natürlich sofort gemacht!

Im Park kommt dann der „Alternativ-Teil“ unserer Tour: wir wandern 3km entlang des Sees zum Bootseinstieg für die Fahrt vor die Gletscherwand. Der Gletscher Perito Morena ist der einzige Gletscher auf der Welt, der noch wächst und er schiebt sich angeblich täglich 2 Meter weiter vor und riesige Brocken brechen dann ab und fallen mit grossem Getöse in den See. Mit den Jahren schiebt er sich über den See bis ans andere Ufer und trennt einen grossen Teil des Sees ab, welcher sich dann aufstaut. Alle 5-6 Jahre bricht dann die Staumauer durch. Momentan ist der Obersee ca. 8 Meter aufgestaut – der Durchbruch wird bei ca. 20m erwartet.

Auf der an die Bootsfahrt anschliessenden Wanderung läuft man auf einem neu erstellten eindrücklichen System von mehreren Kilometern! langen Stegen entlang der Gletscherzunge bis nahe an die Gletscherwand. 













Corsin liegt mit der Kamera im Serienbildmodus auf der Lauer nach dem grossen Eisabbruch, der einige Male pro Tag beobachtet werden kann – nachdem wir auf den bisherigen Bootstouren keinen gesehen haben, ist heute die letzte Chance. Und sie kam! Ja, genau in dem Moment als wir uns umdrehten um kurz mal für kleine Jungs zu gehen, knallte und polterte es und als wir endlich zwischen den Bäumen durchlinsen konnten, sahen wir gerade noch den Auslauf der Wellen... Und ja, sie kam nochmals und zwar schon 5 Minuten später als Corsin vor dem Visitor-Center auf das kleine Mädchen wartet – diesmal ohne Sicht auf den See. Und ja, richtig, danach war es den ganzen Nachmittag ruhig. Tja.

Tags drauf ging’s früh morgens los mit dem Taxi zum Busbahnhof. Der Taxifahrer mit dem „Taxi grande“ meinte, er bringe die Kartons nicht in seinen Kombi. Nachdem Corsin ihm gezeigt hatte, wie er die Sitze runterklappen kann ging‘s dann doch. An der Grenze zu Chile wurde das Bergmassiv des Torres del Paine zum ersten Mal sichtbar und wir fragen uns, ob dies das letzte Mal sei. Wir sind aber vor allem froh darüber, dass es das letzte Mal ist, dass wir die Grenze nach Chile überqueren, denn das heisst 2x45kg Gepäck aus dem Bus zu hieven, nach langem Anstehen durch einen Scanner laufen zu lassen und wieder einzuladen.

Einschub: Wenn Du diesen Satz liest, dann gehörst Du zu den grossen Fans unseres Blogs – wenn Du den ganzen Blog gelesen hast, dann hast Du dich bis hier durch 35 A4-Seiten Text durchgeackert oder dir 25‘200 Worte reingezogen (die Funktion „Zeichen zählen“ finde ich im neuen Word nicht…). Und selbst wenn Du nur diesen Blogeintrag gelesen hast, freuen wir uns, dass Du bis hier dran geblieben bist und nicht nur die Bildli angeschaut hast. In den vielen Stunden die wir am Blog arbeiten fragen wir uns immer wieder wie viele Leute und wer genau denn unser Geschreibsel so alles liest und manchmal sind wir überrascht von wem wir ein Feedback erhalten. Über jedes dieser Feedbacks freuen wir uns jeweils tuusig. Nun würden wir gerne mehr erfahren wer unsere Reise alles verfolgt und bitten Dich an dieser Stelle, uns ein ganz kurzes Mail zu schicken (kann auch einfach ein „ich auch“ sein) oder einen kurzen Eintrag unter Kommentare zu hinterlassen (Hierzu braucht ihr eines der dort vorgegebenen Profil, sonst geht es irgendwie nicht – ist einfacher ein Mail zu schreiben). Unsere Mailadressen sind jeweils vorname.nachname@gmx.ch und unsere Vor- und Nachnamen sind Corsin Caluori und Daniela Wehrli.

In Puerto Natales bekommen wir auch zu spüren, dass wirklich Hochsaison ist – wir konnten in unserem Wunschhostel, dem Lili Patagonica nur für die erste Nacht buchen. Wir reservieren vor Ort ein Zimmer für zwei Nächte in einer üblen Abstiege gleich daneben (gut, vielleicht ist, seit wir in Chile sind auch unser Anspruch entsprechend gestiegen). Der hauseigene Guide informiert alle Gäste über die aktuelle Situation und das Wetter im Park Torres del Paine und gibt wertvolle Tipps, aufgrund derer wir uns entschliessen, bereits am nächsten Tag loszuziehen, da es der schönste (sprich: der am wenigsten schlechte) Tag ist. Ja, man könnte fast schon sagen es tönt für einen Tag nach Wanderwetter - bei dem, was darauf folgen soll, hoffen wir, dass es nicht zutreffen wird. Der Guide meint aber, sein Wetterbericht sei „good“. Wir meinen aber, dieser Wetterbericht ist vielleicht „right“ aber sicher nicht „good“. Darauf meint der Guide „right“. Aber 5.6mm Regen pro 3 Stunden sei ja nicht so viel und die Böen seien auch nur mit 70-80kmh angesagt…

D: Nichtsdestotrotz ziehen wir am nächsten Tag mit (Ruck-)Sack und Pack los. Zunächst aber noch im warmen und trockenen Bus, nach erneuten aktuellen Infos nach dem Feuer von Ende 2011 (ausser drei Zeltplätzen ist wieder alles offen!) und Obulus abliefern beim Check-In, dann aber endlich zu Fuss. Die Sonne zeigt sich, der Weg ist ein hübscher Singletrail den Hang hoch und dann in ein bewaldetes Tal – es macht uns so richtig Spass. Was schönes Wetter nicht alles ausmacht. Natürlich hat’s auch den einen oder anderen Touristen, aber wie eigentlich immer erscheint uns das angekündigte „total Überlaufen“ nicht halb so wild. An einem schönen Sommertag hat’s auf dem Panoramaweg in Davos also deutlich mehr Volk!

Den Luxus-Zeltplatz (nicht in Sachen Platz, dafür von wegen WC und warmen Duschen) lassen wir links liegen und wandern strammen Schrittes zum Camp Torres. Dieser liegt den drei eindrücklichen Kerlen zu Füssen in einem Waldstück und wir benötigen einige Zeit bis wir uns auf einem für Corsin halbwegs genehmes Zeltplätzchen (Aussage am nächsten Morgen: „das esch aber weder es uhuere Bord gsi“ - C: Bemerkung des hier zitierten: ich bin doch kein Aargauer, korrekt zitiert heisst es "isch" nid "esch") eingerichtet haben. Die Torres lugen neckisch über die Bergflanke, also machen wir uns auf zum Mirador. Gegen Ende der 45-minütigen Wanderung ziehen von einer Minute zur anderen Wolken auf und es windet stärker. Beim Mirador angekommen ist dann nix mehr von Sonne und Sicht, sondern es schneit leicht und ist äusserst garstig. Das darf doch nicht wahr sein, schon wieder keine Sicht auf die berühmten Berge? 

Wir zogen alles Mitgebrachte an und zum Glück änderte das Wetter dann wieder ebenso schnell wie zuvor. Wir hatten doch noch einen wunderbaren Blick auf die drei Türme und konnten es so richtig geniessen (und ganz viele Föteli machen…). Im Camp unten angekommen war’s dann aber schon wieder empfindlich kalt: Dank der Entdeckung des gekochten Waschwassers war das Waschen nicht ganz so hart, nach dem Znacht verkrochen wir uns aber schnell ins Zelt und vertrieben uns die Zeit mit „Die Säulen der Erde“. Die Hörbuchgemeinde hat definitiv zwei neue Fans. 

Am nächsten Morgen weckte uns der Amerikaner im Nachbarzelt, der lauthals verkündete, dass er bereits oben beim Mirador gewesen sei, dort aber nichts gesehen habe…Wir hatten aufgrund des Wetterberichtes geahnt, dass nix aus dem berühmten Sonnenaufgang über den Torres werden würden und hatten den Wecker schon gar nicht gestellt. Eine gute Entscheidung. Aber auch wir mussten aus den warmen Schlafsäcken (seit der Entdeckung, dass Milchpulver gar keine so üble Sache ist und man damit wunderbar Müsli zum Zmorge essen kann), zum Glück erst nach dem Frühstück, und uns in Richtung Los Cuernos, der nächsten Übernachtungsmöglichkeit machen. Auch heute sind wir wieder eher zackig unterwegs, diesmal weniger aus sportlichen Gründen, denn um warm zu bleiben. Wir schlagen uns via den offiziellen „Short-Cut“ durch die Büsche und wandern wieder auf einem Singletrail über Stock und Stein. In der Nacht hatte es relativ tief hinunter geschneit, sodass wir Blick auf frisch verschneite Schneeberge hatten. 

Unterwegs trafen wir auf Barbara, die in Italien wohnhafte Engländerin, die uns seit der Bootsfahrt auf dem Lago O Higgins immer wieder begegnet ist. Auch wenn’s in Patagonien viele Touristen hat, trifft man doch immer wieder auf dieselben. Was auch immer sie für einen Wetterbericht gelesen hatte, sie sprach von einem „sunny day“ morgen. Wir befürchteten, dass dem nicht so sein würde und wir rieten ihr, heute schon zum Torres-Mirador zu gehen. Wir hoffen, sie hat unseren Rat befolgt…Wie ebenfalls befürchtet war dann die freien Zeltplätze im Camp Los Cuernos eher rar, da die nächsten drei Zeltplätze geschlossen waren. Das Nallo 2 GT gehört beim Wandern eher zu den „Villen“ und wir konnten uns glücklich schätzen, dass wir schon am Mittag an unserem Ziel waren, gegen Abend wurden die Zelte dann auf allen möglichen und unmöglichen Plätzen hingepfercht, auf denen unsere Luxushütte nie und nimmer Platz gefunden hätte. Das Wetter war eher schlechter geworden, es windete, nieselte und war kalt. Nach der herrlichen, warmen Dusche verkrochen wir uns daher mal wieder schnell in die warmen Schlafsäcke und schliefen beim Hörbuchhören ein. Das Nachtessenkochen wurde zur echten Herausforderung, da der Wind böig mit gefühlten 100 km/h blies und wir total nur vier Hände und Füsse zur Verfügung hatten, um alles an Ort zu halten. Für Danielas obligaten Café gingen wir ins überheizte Restaurant. Gemeinsam mit den beiden Engländern James und Sam(antha) wurde es sehr gemütlich, bis wir definitv rausgeschmissen wurden (der Platz im Restaurant ist beschränkt, sodass jeder Gast nach einer Stunde mehr oder weniger deutlich vor die Tür gesetzt wird). 

Die Nacht war eher unruhig gewesen, der Wind hatte immer wieder heftigstens am Zelt gerüttelt und geschüttelt, sodass wir aus dem Schlaf aufgeschreckt waren, das Nallo hatte ihm aber brav getrotzt. Irgendwann hatte auch das verräterische aufs Zeltdachtrommeln eingesetzt. Die Motivation hielt sich zwar in Grenzen, aber da wir nicht den ganzen Tag im Zelt verbringen wollten (was übrigens die meisten anderen gemacht hatten, wie wir am Abend feststellten), schlüpften wir in die Regenklamotten und machten uns auf den Weg ins Valle Frances. Corsin fand es etwas übertrieben, dass Daniela auch die Regenhosen anziehen wollte, aber schon nach wenigen Minuten waren seine Zweifel beseitigt. Im (geschlossenen) Campamento Italiano empfing uns ein Parkranger und riet uns, nur zum ersten Mirador zu gehen. Weiter oben habe es Schnee und man sehe sowieso nichts. „Kann nicht so krass sein“, dachten wir und machten uns auf den Weg. Die anderen beiden Paare, die sich auch raus gewagt hatten, machten bereits beim ersten Blockfeld kehrt, wir kämpften uns bis zum Mirador hoch, der heute diesen Namen definitiv nicht verdient hatte, blieben ungefähr 30 Sekunden (bzw. genau für ein Foto) dort und machten rechtsumkehrt – ob wir noch weitergehen wollten, musste nicht einmal angesprochen werden. Also ging’s den gleichen Weg wieder zurück, mit den vorausgesagte „nur“ 5.7mm Regen pro m2 im Gesicht und in den Schuhen. Nach etwas mehr als vier Stunden waren wir wieder beim Zelt, pflotschnass. Uns hielt nix mehr draussen, bezüglich des Nachmittagsprogramms sei auf gestern verwiesen. Da der Regen aber auch gar nicht mehr aufhören wollte, gab’s auch das Nachtessen im Stile der Römer (-liegend). Unser Material zollte langsam der langen Reise Tribut, auch das Nallo zeigte Schwächen: Das Schiffchen des Eingangreissverschlusses gab den Geist auf, mittels Bastelarbeit (MacGyver hätte mal wieder seine helle Freude daran) konnten wir das Zelt immerhin verschliessen – bei Windböen um die 90khm kein Luxus - und den „Notausgang“ in Betrieb nehmen. 

Zum Glück war auch der nächste Tag im Sinne des Wetterberichts, es hatte aufgehört zu regnen und auch die Sicht war besser, sodass wir noch einmal ein bisschen was vom tollen Panorama mitbekamen. Zum dritten Mal ging’s auf den Trail zum Campamento Italiano, dieses Mal liessen wir aber das Valle Frances links, (bzw. rechts) liegen und machten uns in Richtung Paine Grande. Unterhaltung hatten wir heute von und mit James und Sam, da wir uns zusammengetan hatten. Zunächst hatten wir etwas gezögert, da wir ja immer ziemlich zügig (und dies gerne) unterwegs sind, die beiden hatten uns aber am ersten Tag überholt und auch am heutigen Tag wären wir alleine eher langsamer gewesen. Schon bald kamen wir ins Gebiet des Waldbrandes von vor rund einem Monat. Es war aber weit weniger krass, wie wir es erwartet hatten. Klar waren die Bäume schwärzlich und das Gras verbrannt, der Weg (und 50cm links und rechts davon) war aber auf uns unerklärliche Weise vom Feuer verschont geblieben und auch unterwegs gab es immer wieder kleinere Flächen, die unverbrannt waren.

Paine Grande – Lodge und Zeltplatz – war dann aber stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Das Haus hatte gehalten werden können (da gab’s nicht mal einen angeschwärzten Balken), rundherum war nun aber wirklich alles schwarz verbrannt und dem Erdboden gleich gemacht. Der ehemalige Zeltplatz kann nur noch erahnt werden, es wird wohl noch länger gehen, bis hier wieder „Normalbetrieb“ herrschen wird. Allerdings wird auch daran hart gearbeitet: die Lodge war an diesem Tag mit reduziertem Betrieb (ohne Heizung, da die Heizzentrale  verbrannt ist, mit ein paar Stunden Strom und einem kleinen Getränkeangebot (Bier, Bier und Bier)) wiederaufgenommen worden. Wir konnten unsere grossen Rücksäcke einstellen und marschierten mit Leichtgepäck in Richtung Glacier Grey los. Mit Vollschutz (Kappe, Sonnebrille, Tuch über Nase und Mund) ausgerüstet, da es hier doch immer wieder Asche herumwirbelte. Der Weg war trotz der verbrannten Stellen immer noch sehr hübsch und schon bald waren wir wieder aus dem vollverbrannten Gebiet heraus. Im Lago Grey schwammen Eisberge und auch der Glacier mit seinen drei Zungen war schön anzusehen. Allerdings war’s beim Mirador mal wieder etwas ungemütlich, da es sich (logischerweise) um eine ausgesetzte Stelle handelte, an welcher der Wind kräftig blies, sodass es uns manchmal fast aus den Schuhen haute. 

Ab Paine Grande fuhr der Katamaran auf die andere Seite des Sees und ein Bus brachte uns dann wieder nach Puerto Natales. Wir hatten somit fast die ganze W-Wanderung machen können, allerdings ab dem zweiten „Strich“ klein geschrieben. Das Valle Frances hatte das Wetter reduziert, den dritten Strich an den Glacier Grey das Feuer, da man dafür in Paine Grande hätte übernachten können müssen. Das hätten wir vor einem Monat – nach den Berichten über das Feuer – nie gedacht. Es war dann aber schon sehr eindrücklich zu sehen, wie weit die Feuersbrunst gekommen war – auf der Rückfahrt durch den Park sahen wir immer wieder verbrannte Flächen. Zu fortgeschrittener Stunde in Puerto Natales angekommen, gab’s direkt eine Pizza. In der Unterkunft wurden wir mit einem grossen „Hallo“ begrüsst, hätte man doch fast unser (bereits bezahltes) Zimmer weitergegeben, da wir nicht früher aufgetaucht waren… 

Nach dem Aufstehen wechselten wir sogleich in unser Lieblingshostal – das Lili. Eigentlich hatten wir für heute eine Tagestour geplant, ein Blick nach draussen, brachte uns aber schnell von diesen Plänen ab: es regnete mal wieder in Strömen. Irgendwie scheinen wir unser Wetterglück definitiv aufgebraucht zu haben: so wird es ein „klassischer Ruhetag“ mit Blogen, Mailen, Internetlen, Tagebuchschreiben, lesen, planen und dösen. Das Haus verliessen wir nur zur Nahrungssuche, die uns sehr erfolgreich in ein Vegirestaurant führte. Corsin rümpfte zwar zunächst ein bisschen das Näschen, konnte sich dann aber auch begeistern.

2 Kommentare:

  1. Ich auch!
    Lese mit Vergnügen im Büro Euren Blogg. Auch wenn die Motivation zum Weiterarbeiten danach nicht zwingend grösser ist ;-)
    Geniesst es weiter und schreibt fleissig.
    lg, didi

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  2. +1!
    Gerne verfolge ich Euren Blog und schwelge in Erinnerungen. Vor ziemlich genau einem Jahr waren wir auch da und können über so manche Episode zustimmend Schmunzeln...
    Weiterhin viel Spass im Süden!
    Michael

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