Freitag, 11. November 2011

Hablamos Español!

Bevor wir ins Studentenleben einstiegen, gönnten wir uns drei Tage Erholung (???) und genossen das klassische Touristenprogramm von Cusco: die City- und die Sacred Valley-Tour. Mit Führer, Bus und allem Drum und Dran. Wir waren grundsätzlich positiv überrascht: die Touren waren sehr kurzweilig und es blieb immer auch etwas Zeit für eigene Erkundungsabenteuer. Die Inkas bauten ziemlich eindrücklich und Corsins Ingenieurherz (jaja, tief drin gibt’s das) schlug höher.




Ich konnte dafür meine Liebe für alles Historische ausleben und natürlich auch diejenige für’s Shopping. Dank der City-Tour sind wir nun auch Experten im Unterscheiden der verschiedenen Produkte, die (angeblich) aus Alpakawolle gemacht sind. Angepriesen werden grundsätzlich alle als „Baby-Alpaka“ (wobei Corsin überzeugt ist, dass es jeweils maximal „Teen-Alpaka“ ist).







Am Überraschendsten war aber das Mittagessen im Sacred Valley: wir wurden weg von der staubigen Strasse in eine grüne Oase geführt, konnten im Garten einen Tisch beziehen und uns ausgiebig dem Buffet widmen.
Ausgiebig bezog sich leider nur auf die Fülle des Essens und nicht auf die Zeit, nach 50 Minuten fuhr der Bus bereits wieder vor. Dabei wären wir gerade reif für das obligate Powernap gewesen…






Neben den Touristenaktivitäten richteten wir uns in unserer Unterkunft ein und bauten unsere Lieblingsfortbewegungs-mittel wieder zusammen. Dabei hatten wir Hilfe von Carlos-Caramello.Leider erwies sich diese etwa so nützlich wie diejenige von Mäxi beim Betten beziehen (Mama Wehrli kann euch mehr davon berichten). Da sich der Kater ausgiebig mit uns unterhielt (Spanisch-Miau klingt ganz ähnlich wie Schweizer-Miau) tauften wir ihn Carlos. Nachdem ich in der Spanischstunde gelernt hatte, dass el gato nicht „der Kuchen“ heisst, konnten wir in Erfahrung bringen, dass der Kater eigentlich auf den Namen Caramello hören sollte (man beachte den Konjunktiv).

Am Montag ging’s dann endlich los mit den Spanischstunden. Zum Glück hatten wir bereits vier Lektionen von „Spanisch in 30 Tagen“ von Langenscheidt intus, so konnten wir immerhin ein paar Wörtchen aktiv sprechen, ansonsten mussten wir uns auf Nicken und Kopfschütteln beschränken. Die Woche verging wie im Flug: die Tage verliefen eigentlich immer gleich: Frühstück, Spanischstunden, Mittagessen, Nickerchen, Kultur- und/oder Shoppingtour in Cusco, Wörtchen lernen, eine Lektion aus dem Langenscheidt, Nachtessen, schlafen. Nach nun 20 Spanischstunden (zu zweit mit einer Lehrerin) sind wir positiv überrascht, wie viel wir schon können. Verstehen geht ganz gut, reden können wir auch (= también - extra für Corsin, der dieses Wort noch nach dem hundertsten Mal nicht kann) ein paar einfache Sätzchen und sogar schreiben klappt einigermassen (wenn man mal von den „Egüs und Grafs“ absieht…).

Zum Schluss der Tipp der Woche: Noch nirgendwo haben wir so liebevoll (und frisch!) zubereitete Pizza gegessen wie im Restaurant „Pizza“ in der Calle Choquechaca: Nach der Bestellung verliess die Señora unauffällig das Restaurant und kehrte mit gefüllter Jacke zurück. Die Pizzaolos machten sich sodann an die Arbeit (nur nicht hetzen…): liebevoll wird das Feuer im Ofen geschürt, der Teig wird rund (und mit rund meine ich rund) ausgewallt und vorgebacken. Sodann wird die Tomatensauce perfekt bis an den äussersten Rand des Bodens ausgestrichen, der Käse wir frisch darüber geraffelt (leider kein Mozzerella), sodann der Chorizo oder alternativ die Oliven und Peperoni in idealer Grösse zugeschnitten und in symetrischer Weise auf der Pizza verteilt. Auch das Backen ist keine triviale Angelegenheit: ungefähr zehn Mal wird die Pizza aus dem Ofen geholt und ein bisschen gedreht. Zum Schluss kommen Kräuter darüber und die Pizza wird serviert. Ob sie geschmeckt hat? Jaaa schon, nur habe ich die Peruaner generell in Verdacht, ihre Teige nicht zu salzen… Und wenn man ein Mineralwasser nachbestellt, verschwindet die Señora wieder unauffällig im benachbarten Laden…

1 Kommentar:

  1. na, ihr scheint ja schon voll angekommen und halbwegs integriert zu sein! vergesst egüs und grafs, die machen bei den meisten computerprogrammen eh nur probleme - und corsin wird auch también noch reinpauken!
    und, habt ihr als bodenständige schweizer denn kein aromat-streuerchen dabei? notfalls könnte man aber auch mit flüssig-maggi korrigierend einwirken (mal papa claudio fragen, der hat das früher präventiv über fast jedes essen geschüttet (vor dem probieren ...).
    macht's gut und geniesst die zeit! rémy

    AntwortenLöschen